Wie verkoste ich Wein richtig?

Wein ist nicht einfach ein Getränk – er ist ein Erlebnis. Jede Flasche erzählt eine Geschichte: von der Rebsorte, dem Klima, dem Boden und der Arbeit des Winzers. Doch um all diese Nuancen wirklich wahrzunehmen, lohnt es sich, Wein bewusst zu verkosten. Keine Sorge, das ist keine Raketenwissenschaft. Mit ein paar einfachen Schritten kannst du Wein wie ein Profi genießen und neue Aromen entdecken, die dir bisher vielleicht entgangen sind.

In diesem Guide erfährst du, wie eine Weinverkostung funktioniert, worauf du achten solltest und wie du deine Sinne schärfst, ohne dabei den Spaß zu verlieren.


Warum überhaupt verkosten?

Viele trinken Wein einfach so, ohne darüber nachzudenken – und das ist vollkommen in Ordnung. Doch wenn du dir etwas Zeit nimmst, eröffnet sich eine ganz neue Welt. Verkostung bedeutet nicht nur „schmecken“, sondern „erleben“. Du entdeckst Aromen, Texturen und Unterschiede, die den Genuss noch spannender machen. Außerdem lernst du, was dir wirklich gefällt – ein entscheidender Vorteil, wenn du künftig gezielt Weine auswählen möchtest.

Tipp: Betrachte eine Verkostung nicht als Prüfung, sondern als Entdeckungsreise. Es gibt kein Richtig oder Falsch, nur deinen persönlichen Eindruck.


Die Vorbereitung: Schaffe die richtige Umgebung

Eine gute Verkostung beginnt nicht erst mit dem Einschenken, sondern mit den Rahmenbedingungen. Wähle einen ruhigen Ort mit ausreichend Licht, damit du Farbe und Klarheit des Weins gut beurteilen kannst. Vermeide intensive Gerüche in der Umgebung, wie Duftkerzen oder stark riechende Speisen – sie würden die Wahrnehmung verfälschen.

Auch das richtige Glas spielt eine Rolle. Idealerweise nutzt du ein transparentes Glas mit einer leicht bauchigen Form, das sich nach oben verjüngt. So können sich die Aromen entfalten, und du kannst sowohl sehen als auch riechen, was im Glas steckt.

Tipp: Spüle das Glas vor der Verkostung mit klarem Wasser aus und trockne es geruchsneutral, damit keine Fremdnoten den Wein beeinflussen.


Die fünf Schritte der Weinverkostung

Die klassische Verkostung folgt einem einfachen Ablauf, den du dir leicht merken kannst: Sehen, Schwenken, Riechen, Schmecken, Bewerten.

1. Sehen – das Auge trinkt mit

Halte das Glas leicht schräg gegen einen neutralen Hintergrund. So erkennst du die Farbe und Klarheit des Weins. Die Farbe verrät dir viel über Alter und Stil: Ein junger Weißwein leuchtet hellgelb, ein gereifter eher goldgelb. Rotweine können von rubinrot bis fast schwarz variieren, während ältere Tropfen oft einen bräunlichen Rand zeigen.

Tipp: Achte auch auf die „Kirchenfenster“ (Tränen), die nach dem Schwenken am Glas herunterlaufen. Sie geben einen Hinweis auf den Alkohol- und Zuckergehalt.


2. Schwenken – die Aromen wecken

Schwenke den Wein vorsichtig im Glas. Dadurch löst sich Sauerstoff im Wein, und die Aromen entfalten sich besser. Du wirst merken, dass der Duft intensiver wird, sobald der Wein Luft bekommt.

Tipp: Schwenke den Wein langsam und kontrolliert, damit nichts verschüttet wird. Am besten hältst du das Glas am Stiel, nicht am Kelch.


3. Riechen – die Nase entscheidet zuerst

Bevor du probierst, rieche bewusst am Glas. Schließe die Augen und konzentriere dich. Welche Eindrücke nimmst du wahr? Vielleicht Früchte wie Apfel, Zitrone oder Beeren? Oder würzige Noten wie Pfeffer, Vanille oder Kräuter?

Aromen lassen sich in drei Gruppen einteilen:

  • Primäraromen: stammen aus der Traube (z. B. Frucht, Blüten, Kräuter).

  • Sekundäraromen: entstehen bei der Gärung (z. B. Hefe, Butter, Joghurt).

  • Tertiäraromen: entwickeln sich bei der Reifung (z. B. Holz, Leder, Tabak).

Tipp: Halte deine Eindrücke einfach und spontan fest. Es geht nicht darum, Fachbegriffe zu kennen, sondern um deine Wahrnehmung.


4. Schmecken – die Textur entdecken

Jetzt nimm einen kleinen Schluck und lass den Wein im Mund kreisen. Spüre die Textur: Ist er leicht oder vollmundig, weich oder kräftig? Achte auf die Balance zwischen Säure, Süße, Alkohol und Tanninen. Und wie ist der Abgang – kurz oder lang anhaltend?

Tipp: Wenn du mehrere Weine probierst, spucke sie aus oder nimm nur kleine Schlucke. So bleibt dein Gaumen neutral, und du kannst länger aufmerksam verkosten.


5. Bewerten – dein Eindruck zählt

Am Ende geht es darum, deine persönlichen Eindrücke festzuhalten. Wie hat der Wein auf dich gewirkt? Würdest du ihn wieder trinken? Vielleicht machst du dir kurze Notizen, damit du beim nächsten Einkauf gezielter auswählen kannst.

Tipp: Entwickle ein einfaches Bewertungssystem, z. B. eine Skala von 1 bis 5 oder kleine Symbole wie Sterne oder Smileys.


Häufige Fehler bei der Verkostung

Viele Einsteiger glauben, Verkostung sei kompliziert oder elitär. Das ist ein Irrtum. Der häufigste Fehler ist, zu sehr nach dem „richtigen“ Eindruck zu suchen. Es gibt keine falschen Wahrnehmungen – dein Geschmack ist entscheidend.

Ein weiterer Fehler: Wein zu schnell trinken. Verkostung bedeutet bewusst genießen, nicht hastig schlucken.

Tipp: Plane genug Zeit ein. Ein Glas Wein kann zehn Minuten Aufmerksamkeit wert sein – und das steigert den Genuss enorm.


Wie du mehr Routine bekommst

Übung macht den Meister – das gilt auch beim Wein. Du musst nicht an professionellen Tastings teilnehmen, um dich zu verbessern. Schon kleine Gewohnheiten helfen: Probiere regelmäßig unterschiedliche Weine und achte bewusst auf die Unterschiede. Vergleiche zum Beispiel zwei Weine nebeneinander, anstatt sie einzeln zu trinken.

Notizen sind Gold wert. Halte fest, was dir gefällt, und warum. Mit der Zeit wirst du Muster erkennen: bestimmte Aromen, eine bevorzugte Textur oder einen Stil, der dir zusagt.

Tipp: Mach Verkostungen zu einem Erlebnis. Lade Freunde ein, probiert gemeinsam und tauscht eure Eindrücke aus. So lernst du spielerisch dazu.


Fazit: Verkostung ist Genuss mit allen Sinnen

Eine Weinverkostung ist kein Wettbewerb, sondern eine Reise. Mit ein paar einfachen Schritten kannst du Aromen entdecken, deine Sinne schärfen und deinen persönlichen Geschmack besser verstehen. Und das Beste: Je mehr du übst, desto spannender wird jede neue Flasche.

Tipp: Bleib neugierig. Notiere nicht nur, was dir schmeckt, sondern auch, was dir weniger gefällt. So findest du schneller heraus, welche Stile dich begeistern.

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